Am 30. Oktober 1915
Er. Hochwürden Herr Geistl. Rat!
Da wir zur Zeit einige Tage
in Reserve sind, möchte ich die Gelegenheit nicht
unbenutzt vorüber gehen lassen, um Herrn
Geistl. Rat die freundlichsten Grüße aus dem
Felde zu übersenden. Infolge der ständigen Durch-
bruchsversuche der Franzosen und Engländer hat
sich unser Dienst nun sehr streng gestaltet. Aber
im festen Vertrauen auf Gott und unsere
gerechte Sache, hoffe ich auch diese schweren Zeiten
glücklich zu überstehen.
Bis jetzt kam ich noch
immer gut durch und
bin auch noch gesund
und munter.
Auf ein baldiges
frohes Wiedersehen
hoffend, grüßt Sie
freundlichst
Ihr
sehr ergebener
Seb. Osenstätter
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